jan 1, 1880 - Boycott
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Berühmt wurde die Verweigerung der Erntearbeit der Pächter 1880 im Gebiet von Lough Mask im County Mayo, wodurch der örtliche Gutsverwalter Charles Cunningham Boycott in der Öffentlichkeit bloßgestellt wurde und schließlich einlenken musste. Sein Name prägte sich als Inbegriff einer kollektiven Verweigerungshaltung ein; der Begriff „Boykott“ ist ein Erbe des Land War.
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Irland stand zu jener Zeit unter britischer Herrschaft, der Boden in Irland gehörte englischen Großgrundbesitzern (Landlords). Die irischen Bauern bestellten als Pächter das Land, mussten oft eine hohe Pacht bezahlen und lebten in bitterer Armut, welche in der Hungersnot von 1845–1849 ihren Höhepunkt erreichte und viele Iren in die Emigration (insbesondere in die USA) trieb.
1879 fiel vor allem im Westen Irlands die Kartoffelernte erneut schlecht aus (→Hungersnot in Irland 1879). Viele der betroffenen Bauern hatten in ihrer Kindheit die große Hungersnot miterlebt und fürchteten, dass ihnen und ihren Kindern nun das gleiche Schicksal widerfahren würde. Diese Furcht trug dazu bei, die Bereitschaft zum ggf. auch militanten Widerstand gegen Armut und Unterdrückung zu erhöhen.
Nachdem bereits verschiedene örtliche Land Leagues entstanden waren, gründete vor diesem Hintergrund Michael Davitt in Zusammenarbeit mit Charles Stewart Parnell die Irish National Land League, um den Anliegen der Pächter zum Durchbruch zu verhelfen. Diese Anliegen wurden in den Three Fs („Drei Fs“) zusammengefasst: fair rent (keine überhöhten Pachtzahlungen), fixity of tenure (langfristige Pachtverträge, keine Vertreibungen) und freedom of sale (Verkaufsfreiheit).
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