1 giug 1996 anni - Arundhati Roy:
The God of Small Things
Descrizione:
Autorin und Kontext
- *24.11.1961 in Shilong/Assam
- Studium der Architektur in Delhi
- entschied sich gegen Diaspora, verblieb im Land
- politische Aktivistin
- Drehbuchautorin
- 1997: The God of Small Things (Booker Prize), bekanntestes Werk
- Als semi-autobiographischer Roman Thematisierung der eigenen
Kindheit und Jugend im ländlichen Indien
- Autobiographische Elemente: Parallelen zu Ammu/Rahel hinsichtlich
Religion und regionaler Herkunft
- 2017: The Ministry of Utmost Happiness
Grundthemen
Imperialismus und (kulturelle) Identität
- Kultureller Einfluss Großbritanniens und der USA
Musik, Film, Literatur (Shakespeare, Jungle Book, The Great Gatsby…)
z.B.: Esthas (heimlicher) Lieblingskünstler Elvis: „His favorite Elvis song was ‚Party‘“ (S.17)
- Sprache
Englisch vs. Malayalam
Liebe zur englischen Sprache vs. Zwang zur Sprache (z.B. von Baby Kochamma)
„The Sound of Music“: „Chacko said that going to see The Sound of Music was an extended exercise in
Anglophilia” (S. 26)
Englisch als Mittel zum Beeindrucken (z.B. Englisches Lied, um mit Aussprache vor Sophie und
Margaret anzugeben)
- Religion: Christentum, aber Festhalten an Kastensystem
- Kommunismus vs. Status Quo / vorherrschende soziale Ordnung - Chacko teilt vermeintlich
marxistische Auffassungen (ist aber eigentlich Kapitalist durch und durch), aber Familie (v.a.
Baby Kochamma) auch Verfechter der bestehenden Ordnung/ Kastensystem (gehören zur
Oberschicht)
Trauma
- Missbrauch/ Pädophilie an Estha
- Angst der Kinder um die Liebe ihrer Mutter
- Tod Sophie Mols (Vorwürfe von Maragaret)
- Beiwohnen der Polizeigewalt an Velutha; Unrechtmäßige Beschuldigung Veluthas (Druck von
Baby Kochamma); Verrat an Velutha in der Gefängniszelle
Kastensystem und „Love Laws“
- Ursprünglich hinduistisch, aber in gesamter gesellschaftlicher Ordnung verankert (auch bei
Christen)
- Liebesbeziehungen außerhalb der eigenen Kaste undenkbar/ unangesehen
- „Unberührbarer“ Velutha: positiver Charakter, nett zu den Kindern, vielseitig begabt und gut
ausgebildet (von deutschem Handwerker), bleibt allerdings „unberührbar“ und muss die
sexuelle Beziehung zu Ammu (siehe Love Laws) schließlich mit dem Leben bezahlen.
- Selbst bei Veluthas Vater ist die soziale Verpflichtung/ Kastenvorstellung stärker als Liebe zum Sohn
- Inzest zwischen Rahel und Estha ebenfalls Bruck der Love Laws
- „That it [Anm.: the „terror“] really began in the days when the Love Laws were made. The laws that lay down who should be loved, and how“.
- “Looking back now, to Rahel it seemed as though this difficulty that their family had with classification ran much deeper than the jam-jelly question… They all broke the rules. They all crossed into forbidden territory. They all tampered with the laws that lay down who should be loved and how.”
Patriarchalische Strukturen
- Mammachi und Ammu sind häuslicher Gewalt ausgesetzt
- Pappachi wird nie für Brutalität bestraft, als vorbildhafter Bürger angesehen Mammachi akzeptiert Männerdominanz und Gewalt
- Ammu erfährt als geschiedene Frau Verachtung (auch in eigener Familie) Ammu akzeptiert patriarchalisches Denken nicht, aber ist machtlos
- Chacko übernimmt von der Mutter aufgebaute Fabrik
- „‘Thanks to our wonderful male chauvinist society‘, Ammu said. Chacko said ‚What´s yours is mine and what´s mine is also mine‘“
- Chacko erfährt als Mann Liebe und Respekt der Eltern, was Ammu verwehrt bleibt
- Ammu wird als Prostituierte beleidigt, Chacko trifft sich mit „Prostituierten“ (von Mutter akzeptiert)
Formale Aspekte
Aufbau
- 21 Kapitel unterschiedlicher Länge
- Anachronische Erzählweise: Reihe von Analepsen (Rückwendungen) und Prolepsen (Vorausdeutungen) Kraft der Vergangenheit und Erinnerung
- Roman beginnt 1993 (Zwillinge 31 Jahre alt) und wechselt beständig zu den Ereignissen im schicksalhaften Dezember 1969 (Zwillinge 7 Jahre alt)
- Repetitives Erzählen (z.B. Rahels Rückkehr, S.1: „It was raining when Rahel came back to Ayemenem.“ und S.20: „Rahel gave up her job […] and left America gladly. To return to Ayemenem.”)
Erzählperspektive
- Meist interne Fokalisierung aus Sicht Rahels
- Manchmal Nullfokalisierung (Hintergrundwissen über andere Personen)
Sprache
- Bildhafte und metapherreiche Sprache
- Wörter in Malayalam (kursiv)
- Spezifität der Sprache als Charaktermarker/ Verschiedene Stimmen (z.B. Chacko: „Reading Aloud Voice“)
- Englische Wörterbucheinträge Hass-Liebe-Dilemma der englischen Sprache
- Kindersprache/ Kindersicht
„Kleine Dinge“, die kindliche Sicht der „großen Dinge“ darstellen (z.B. Pappachis Motte für häusliche Gewalt; Marxistische Flagge für Gesellschaftsveränderungen…)
Rechtschreib- und Grammatikfehler
Herausforderungen
- Verwendung unterschiedlicher Namen sowie Spitznamen
- Kulturelles Hintergrundwissen (z.B. Kastensystem)
- New Orientalism/ „Indo-chic“ (Toor) (Roy, ihr Aussehen oder Werdegang vom Slum zur Erfolgsautorin im Fokus Exotik)
Literaturverzeichnis
Aggiunto al nastro di tempo:
Data: