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April 1, 2024
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dec 3, 1440 - Learned Ignorance

Description:

Nicholas of Cusa. The universe has neither center nor circumference. No absolute motion or rest. No objective representation of the world, only perspectives.

From my referat:

Die wichtigere Person für die Geschichte der Geburt des unendlichen Universums lebte einhundert Jahre vor Palingenius. Nikolaus von Kues wurde 1401 geborn, und zwar nicht weit von hier, im Südwestdeutschland. In seinem Werk, "Über die belehrte Unwissenheit" von 1440 (De Docta ignorantia) bricht Nikolaus scharf von der aristotelischen Kosmologie und Argumentation ab. Am wichtigsten ist, dass er die mathematischen Paradoxa und philosophischen Kuriositäten der Unendlichkeit untersucht, wobei er erkennt, dass die Unendlichkeit nicht einfach eine sehr große Zahl ist, sondern eine miracuolische, paradoxe und mystische Konvergenz der Gegensätze. Krümmung und Geradheit zum Beispiel werden in der Unendlichkeit ein und dasselbe, wie wenn der Umfang eines unendlich großen Kreises mit der Tangente zusammenfällt. Aber diese Untersuchung der Unendlichkeit ist nicht nur mathematische oder philosophische, sondern auch eine theologische Untersuchung, weil Nikalous und Gott Unendlichkeit zuschreibt. Dies ist auch eine kosmologische Untersuchung, wie wir jetzt sehen werden.


Soweit ich Koyre's Darstellung von Nikolaus verstehe, ist Nikolaus Universum weder endlich noch unendlich, sondern unbestimmt. Zum Beispiel hat das Universum kein Maximum oder Minimum an Bewegung, weder unendlic große Geschwindigkeit noch unendlich niedrige Geschwindigkeit, weil die Unendlichkeit ein Attribut Gottes ist und nicht unseres Universums. Aber aus dem gleichen Grund haben Objekte in unserem Universum keine endliche Geschwindigkeit, weil es kein Minimum (Ruhe) gibt, demgegenüber eine solche Geschwindigkeit zu bestimmen. "Geschwindigkeit" und "Bewegung" und "Ruhe" sind daher nicht absolut, sondern immer relativ zu einem beliebigen Aussichtspunkt. Sie haben nur eine perspektivistische Existenz und niemals mehr, was für viele gleichbedeutend mit Unwirklichkeit ist. Und wenn nichts in absoluter Ruhe bestimmt werden kann, wenn alles unbestimmt und instabil ist, kann kein Punkt im Universum als Zentrum gekrönt werden. Die Erde kann daher nicht als in Ruhe oder in der Mitte stehend bezeichnet werden.



Koyre glaubt, dass Nikolaus zwischen der mittelalterlichen und der modernen Welt steht, weil er in gewisser Weise fortschrittlich ist, wie in seiner Ablehnung der Aristotelischen Kosmologie, aber auf andere Weise reaktionär ist, wie wenn er der Erde und dem Mond ein eigenes Licht zuschreibt. Ich vermute aber, dass Nikolaus noch interessanter ist, und vielleicht steht nicht zwischen dem Mittelalter und dem Moderne, sondern außerhalb von ihnen. Er ist erstaunlicherweise Radikal, und nicht ganz unbekkant für uns heutzutage. Seine Lehre des Indeterminismus und seine folgende Ablehnung der Möglichkeit einer mathematischen Beschreibung des Universums sind zwar gegen die Metaphysik und Erkenntnistheorie der klassischen Pyhsik. Er ist also zwar nicht modern, ist aber ziemlich postmodern, in gewisser Hinsicht. Immerhin ist Nikolaus ein frühes Zeichen des Endes der Beherrschung Aristotles in Europa und eine Inspirationsquelle späterer Befürwörter des unendliches Universums.

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30 Oct 2018
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Frühneuzeit

Date:

dec 3, 1440
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