Austrofaschismus (1 Jan 1933 Jahr – 1 Jan 1938 Jahr)
Beschreibung:
Stand nach 1WK
- Die Lebensfähigkeitsdebatte meint, Ö war zu sehr geschrumpft und ohne Anschluss nicht Lebensfähig, da riesiger Verwaltungsapparat aber keine ressourcen im kernland (kohle aus böhmen, landwirtschaft in ungarn etc) - war jedoch für D und Ö Verboten
- Sogar Zoll-Union wurde 1931 verboten
- Bundesländer wollten zu Nachbarländern: Tirol zu Italien, Vorarlberg zu Schweiz, Salzburg zu D
- Gegenargument: Selbe dichte wie schweiz aber mehr ressourcen
- eine Donau-Wirtschaftsuniun lag auch auf dem Tisch
- UK/IT wollten sogar Ö-Slawische Restmonarchie, um Anschluss und D-Hegemonie sowie eine Balkanisierung des Balkans zu verhindern
- Kaiser verzichtet auf sein Kabinett, da Angst dass sonst Bolschewikenaufstand
- Provisorische Nationalversammlung nennt sich Republik DeutschÖsterreich
- wählen 3 gleichberechtigte aus den 3 Großparteien: SDAP(SPÖ), CS(ÖVP), DN Deutschnationale
- Kaiser noch da, dh der Staat bot an rücktritt oder Landesrauswurf. Im März 1919 verließ Ex-Kaiser Karl I. Deutschösterreich, im April 1919 wurden das Habsburgergesetz und das Adelsaufhebungsgesetz beschlossen.
- 1919 Kärntner Abwehrkampf gg Slowenen, wollten Süd Kärnten
- Internationaler eingriff, Abstimmung, Verbleib Ö
- 1921 kommt dt W-Ungarn (Bgld) zu Ö
- 1921 Wien und NÖ getrennt, leichtere verwaltung und nun klarer wirkungsraum für SP/VP
- 1925 Inflation der Krone, dh Schilling eingeführt, stabil, Alpendoller
- 1929: Das Erstarken der Konservativen veranlasste die Sozialdemokraten, 1929 einer Verfassungsnovelle zuzustimmen, die wieder ein herausgehobenes Staatsoberhaupt schuf: Der Bundespräsident wurde nicht mehr vom Parlament, sondern vom Volk gewählt. Er bestellte die Regierung und konnte auf deren Vorschlag das Parlament zwecks Neuwahlen auflösen.
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Politische Polarisierung:
- 1920–1934 befand sich die Sozialdemokratie in der Bundespolitik in Opposition zur konservativen Regierung und schuf im Roten Wien ihr politisches Gegenmodell. Mit zunehmendem Abstand vom entscheidenden Jahr 1918 formierten sich auf dem rechten Flügel des Parteienspektrums immer mehr Gegner der Demokratie. Die Sozialdemokraten gaben deren Furcht vor dem Bolschewismus dadurch Nahrung, dass sie in ihrem Parteiprogramm von der Diktatur des Proletariats schrieben und den Marxismus im Munde führten, obwohl sie de facto eine gemäßigte sozialdemokratische Politik betrieben.
- Beide politischen Lager bildeten bald paramilitärische Einheiten: Die Heimwehr (den Christlichsozialen nahestehend, aber ohne klare Parteibindung), teilweise von heimgekehrten Soldaten des Ersten Weltkriegs gebildet, sollte die Heimat vor unerwünschten Veränderungen schützen.
Der Republikanische Schutzbund der Sozialdemokraten sollte die Demokratie gegen Rechtsradikalismus schützen.
- Am 30. Jänner 1927 demonstrierte der Republikanische Schutzbund in Schattendorf (Burgenland) gegen die Heimwehr. Mitglieder rechtsstehender „Frontkämpfer“ schossen auf die friedlichen, unbewaffneten Demonstranten. Dabei töteten sie ein Kind und einen Kriegsinvaliden. Mit dem Schattendorfer Urteil wurden die mutmaßlichen Täter im Juli 1927 von einem Geschworenengericht freigesprochen – nach Auffassung der „Arbeiter-Zeitung“ ein unverzeihlicher Justizskandal. Die am 15. Juli 1927 vor dem Justizpalast in Wien stattfindende Großdemonstration gegen das Urteil eskalierte: Radikale Elemente unter den Demonstranten stürmten den Justizpalast und setzten ihn in Brand (die Regierung bezeichnete den Vorfall als Julirevolte).
Nachdem auch Polizeiwachzimmer gestürmt worden waren, bekam die Polizei von ihrem Präsidenten Johann Schober den Befehl, die Demonstration mit Waffengewalt aufzulösen, und schoss dabei auf viele an Ausschreitungen völlig Unbeteiligte, auch auf Menschen, die gerade vor den Unruhen flohen. Die Bilanz: 89 Tote (davon 84 Demonstranten), 1057 Verwundete.
- In den Wochen danach kam es zu eintausend Neubeitritten zu den austrofaschistisch ausgerichteten Heimwehren unter ihrem Führer Ernst Rüdiger Starhemberg. Weil Bundeskanzler Prälat Ignaz Seipel bei der Nationalratsdebatte über das Ereignis sagte, man könne von ihm „keine Milde“ verlangen, traten bis Jahresende 1927 28.000 Personen aus der römisch-katholischen Kirche aus. Die Sozialdemokraten bezeichneten den Kanzler von da an stets als „Prälaten ohne Milde“. Die Sozialdemokratie fühlte sich durch die Ereignisse geschwächt. Sie sah es als Niederlage, dass die Staatsmacht rücksichtslos Jagd auf Arbeiter gemacht hatte. Bei der letzten Nationalratswahl der ersten Republik (am 9. November 1930) wurde die SDAP stimmenstärkste Fraktion.
- Gegner der beiden großen Parteien waren die österreichischen Nationalsozialisten, die vor allem außerhalb Wiens (etwa in der Steiermark) Anhängerschaft hatten. Zeitweise gab es Kooperationen zwischen christlichsozialen und nationalsozialistischen Politikern. Bei den Nationalratswahlen 1927 bildeten Christlichsoziale, Großdeutsche, die nationalsozialistische Riehl- und Schulzgruppe und andere Gruppierungen eine Einheitsliste.
1930 organisierten die Heimwehren den sogenannten Korneuburger Eid, eine Versammlung in Korneuburg bei Wien, bei der die Teilnehmer dem „westlichen, demokratischen Parteienstaat“ abschworen und unter der Führerschaft Starhembergs einer autoritären Politik huldigten.
Anfang der 1930er Jahre begannen sich in einer Reihe von Staaten Europas faschistische Bewegungen durchzusetzen. In Österreich gab es eine ähnliche Entwicklung. Vor allem die Heimwehr vertrat faschistische Ideen nach dem Vorbild Italiens. Mussolini wurde von der im Ausland isolierten österreichischen Regierung als wichtigste Stütze gesehen.
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Austrofaschismus ZS:
- Änderung der Verfassung, Macht geht nicht vom Volk sondern von Gott aus
- Unterstützung der Kirche
- Verfeindung mit NSDAP, Nazis ermorden sogar Dollfuß
- Endet mit Anschluss 1938, welcher jedoch im friedensvertrag nach 1wk ausdrücklich verboten war
- 1933: Dollfuss setzt Parlament ab und 7. März sein Ministerrat ein Versammlungs- und Aufmarschverbot und führte die Zensur für österreichische Zeitungen
- Der Weg in einen autoritären Ständestaat nach dem Vorbild des faschistischen Italien war damit beschritten. Als politisches Sammelbecken gründete Dollfuß die Vaterländische Front, eine Vereinigung der Christlichsozialen mit der Heimwehr, dem Landbund und einigen anderen Wehrverbänden. Es kam zur Verhaftung politischer Gegner. Mit dem 31. März 1933 löste die Regierung den Republikanischen Schutzbund auf. Am 10. Mai 1933 verordnete die Regierung die Aussetzung aller Wahlen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene. Am 26. Mai[14] wurde der Kommunistischen Partei Österreichs und am 20. Juni[15] auch der NSDAP jede Betätigung in Österreich verboten. Die Sozialdemokratie konnte sich lange nicht zum Widerstand gegen diese Politik entschließen; sie war unschlüssig, wie dem undemokratischen Vorgehen Dollfuß' zu begegnen sei. Da die Landtage der neun Bundesländer weiter funktionsfähig blieben, schien die Situation noch offen.
- Seit Anfang 1934 Sprengstofffterror der verbotenen NSDAP in Ö um Land zu destabilisieren
- Febuaraufstand 1934 = Bürgerkrieg
Die Vorgänge waren von der sozialdemokratischen Parteileitung in Wien nicht geplant worden, die Spitzenfunktionäre wurden vom Aufstand der Basis überrascht. Dementsprechend fanden Kämpfe auch nur sehr punktuell und keineswegs im ganzen Land statt. Man kann diese Kämpfe als Verzweiflungstaten bezeichnen, da sehr bald klar war, dass es nicht zu einem Volksaufstand kommen und daher die Diktatur siegen würde.
- Die Sozialdemokratische Partei wurde verboten, ihr Vermögen eingezogen.
- 1. Bewaffneter Kampf gegen Faschisten ever
- Am 25. Juli 1934 kam es zu einem nationalsozialistischen Putschversuch, dem sogenannten Juliputsch der aber scheiterte weil NSDAP nicht das Land übernahm. 154 als Soldaten und Polizisten verkleidete österreichische SS-Männer stürmten das Bundeskanzleramt, wo Engelbert Dollfuß angeschossen wurde und Stunden später an den Folgen der Schussverletzungen starb, weil ärztliche Hilfe nicht zugelassen wurde. Eine zweite Gruppe der Putschisten besetzte die Rundfunkstudios der RAVAG und verbreitete die Falschnachricht, Dollfuß habe die Regierungsgeschäfte Anton Rintelen übergeben. Dies war das vereinbarte Zeichen für einen nationalsozialistischen Aufstand in ganz Österreich, insbesondere in der Steiermark, der allerdings nach wenigen Tagen von Polizei und Bundesheer niedergeschlagen werden konnte. Bundespräsident Miklas betraute unmittelbar nach dem Mord an Dollfuß den bisherigen Unterrichtsminister Kurt Schuschnigg mit dem Amt des Bundeskanzlers.
- Kurt Schuschnigg beschloss, sich mit Hitler zu arrangieren. Hitler hob sperre des 1000 Mark scheins auf was Ö Schaden zugefügt hatte, dafür würde Ö die D außenpolitik bejahen, = „Juliabkommen“ mit dem Deutschen Reich. Eine nichtöffentliche Klausel aber besagte das 17.000 österreichische Nationalsozialisten amnestiert wurden, NSDAP wurden in Regierung aufgenommen und ihre Zeitungen wurden wieder erlaubt. Als Vertrauensleute der Nationalsozialisten wurden Edmund Glaise von Horstenau und Guido Schmidt in das austrofaschistische Regierungskabinett aufgenommen. Weiters wurde ein „Volkspolitisches Referat“ als Teilorganisation der Vaterländischen Front geschaffen, mit dem man die illegale nationalsozialistische Opposition in die Partei eingliedern wollte. Zahlreiche zuvor verbotene nationalsozialistische Zeitungen wurden legalisiert. Alte großdeutschen Ideen gewannen zusehends an Gewicht. Viele Menschen erhofften sich durch den 1918 von ganz Deutschösterreich angestrebten Anschluss – den die Sozialdemokraten nach Hitlers Machtantritt 1933 aus ihrem Programm gestrichen hatten – eine wirtschaftlich bessere Zukunft; Österreich litt weiterhin unter hoher Arbeitslosigkeit und einer Wirtschaftskrise. So bekamen die – freilich weiterhin illegalen – österreichischen Nationalsozialisten Zulauf und Rückhalt bei mehr Bürgern.
_________________________________________________Anschluss:
- Seit der „Machtergreifung“ Adolf Hitler am 30. Jänner 1933 betrieb dieser mit der NSDAP teils offen, teils verdeckt die Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich.
Hitler brauchte von Ö Goldreserven, Öl, und wollte auch jüdisches Eigentum beschlagnahmen da D komplett pleite war weil alles Geld in Kriegsindustrie gesteckt wurde.
Der Anschlussgedanke war in Österreich, dessen Einwohner sich damals größtenteils als Deutsche verstanden, seit 1918 populär, obwohl international durch das Anschlussverbot geächtet. Deutschösterreich hatte am 12. November 1918 durch sein provisorisches Parlament beschlossen, von diesem Tag an Republik und Bestandteil der deutschen Republik zu sein. Die Sozialdemokraten strichen den Anschlusswunsch 1933 aus ihrem Parteiprogramm, die Christlichsozialen machten sich daran, ihre eigene Spielart der Diktatur einzuführen (siehe Ständestaat (Österreich), Austrofaschismus). Man sprach sich nun für die Selbstständigkeit Österreichs aus und verbot nationalsozialistische Organisationen, wurde aber von Hitler immer mehr unter Druck gesetzt. NS-Gedankengut gewann in Österreich immer mehr Befürworter; insbesondere der Unterschied zwischen der bald florierenden Konjunktur in Deutschland und der hohen Arbeitslosigkeit in Österreich wurde hervorragende Werbung für Hitler.
- Der Führer und Reichskanzler forderte im Februar 1938 – unter Androhung des Einmarsches der Wehrmacht – die Aufhebung des NSDAP-Verbots und die Beteiligung der österreichischen Nationalsozialisten an der Regierung.
- Bundeskanzler Kurt Schuschnigg beugte sich dem Diktat. Wenig später versuchte er aber doch noch, den baldigen Anschluss an Deutschland zu verhindern: mit einer überraschend angekündigten Volksabstimmung für ein freies, unabhängiges, deutsches und christliches Österreich, angesetzt für den 13. März 1938.
Dieser Provokation kam Hitler zuvor: Bundespräsident Miklas wurde durch Drohungen aus Berlin veranlasst, am Abend des 11. März den Nationalsozialisten Arthur Seyß-Inquart, seit Februar Innenminister, zum neuen Bundeskanzler zu bestellen. Parallel dazu übernahmen NSDAP-Anhänger in den Landeshauptstädten die Macht, die ersten Gestapoführer flogen noch am 11. März nach Wien. Am 12. März ließ Hitler die Wehrmacht in Österreich einmarschieren. Die Soldaten wurden von einem Teil der österreichischen Bevölkerung begeistert empfangen.
Hitler hatte vorerst geplant, in einer Übergangszeit Staatsoberhaupt von Deutschland und Österreich zu sein. Die völlig reibungslose, zum Teil bejubelte, Machtübernahme veranlasste ihn aber noch am 12. März, den sofortigen Anschluss Österreichs am 13. März an das Deutsche Reich zu verkünden. In Österreich wurde das Anschlussgesetz vom 13. März 1938 von der NS-Bundesregierung beschlossen. Gleichzeitig begannen mit der sogenannten wilden Arisierung bereits Terror und Raub an jüdischen Österreichern. Der abgetretene Bundeskanzler Schuschnigg wurde in Schutzhaft genommen, in der er bis 1945 verblieb.
Zugefügt zum Band der Zeit:
Datum:
1 Jan 1933 Jahr
1 Jan 1938 Jahr
~ 5 years